Das Oster-Kuddelmuddel im Walddorf
Share
🧡 Zentrale Botschaft:
- Zusammenhalt und Mitgefühl: Jeder hat seinen Platz, auch wenn jemand anders ist oder Fehler macht.
- Vergebung und Zugehörigkeit: Wer sich öffnet und ehrlich ist, kann dazugehören, selbst, wenn es holprig beginnt.
- Vielfalt macht schön: Gerade das Unperfekte, das Bunte und Überraschende macht Gemeinschaft lebendig.
🐇 „Das Oster-Kuddelmuddel im Walddorf“
Im Walddorf herrscht Aufregung. Die Sonnenstrahlen tanzen auf dem Moosboden, die Knospen platzen vor Freude, und überall riecht es nach Frühling.
Denn: Ostern steht vor der Tür!
Wie jedes Jahr bereiten die Tiere gemeinsam das große Walddorf Osterfest vor. Jeder hat eine Aufgabe:
- Die Eule Edda ist für den Eierplan zuständig.
- Der Dachs Dietrich kocht Karottensuppe für alle.
- Die Maus Mimi bemalt die Eier mit ihrem feinen Pinsel.
- Das Schaf Sissi plustert die Nester auf.
- Und der Frosch Frederik übt, wie immer, seinen großen Sprung für das Eröffnungsfest.
Doch dann passiert es: „Katastrophe!“ ruft Eule Edda, die mit flatternden Flügeln über den Versammlungsplatz fegt. „Unser wichtigstes Ei ist weg!“
„Wie WEG?“ quietscht Mimi, und ihre Pinsel fliegen in alle Richtungen.
„Das Riesen-Ei für die große Ostermitte“, ruft Edda. „Das, das wir alle zusammen bemalt haben. Es ist... verschwunden!“
Panik macht sich breit. Ohne das Riesen-Ei kein Fest. Ohne Fest keine Freude. Ohne Freude... ach, wie traurig.
„Beruhigt euch!“, ruft Frosch Frederik. „Wir finden es bestimmt wieder!“
Und so beginnt die große Eiersuchaktion.
Sie folgen bunten Federn durch den Wald, kriechen durchs Brombeergestrüpp, schwingen sich über einen kleinen Bach und landen am Bau von... Ratte Runkel.
„Aha!“, ruft Schaf Sissi. „Da, ich glaube wir haben es gefunden!“
Tatsächlich steht das riesige Ei mitten in Runkels Garten. Nur... es ist jetzt grün mit lilafarbenen Zickzacklinien. Und ein Gesicht hat es auch.
Die Ratte Runkel kommt mit eingezogenem Kopf rausgelaufen, als all die Tiere plötzlich im Garten stehen. „Ich... hab es aufgehübscht“, sagt Runkel kleinlaut. „Es war so... langweilig. Und ich dachte, ich könnte helfen und ich wollte doch auch so gerne mal etwas fürs Fest tun.“
Die Tiere sehen sich fragend an. Manche schütteln den Kopf andere sind eher irritiert.
„Aber du hast es einfach genommen.“, sagt Edda empört.
„Ich wollte auch gerne dazugehören“, murmelt Runkel. „Aber ihr habt mich nie gefragt und eigentlich darf ich gar nicht mitmachen.“
Es wird ganz still. Die Tiere fangen an darüber nachzudenken und flüstern mit nickenden Köpfen. Dann sagt Mimi: „Weißt du was? Du hast recht, wir haben dich gar nicht gefragt. Das war nicht schön von uns, natürlich bist du auch willkommen und darfst mitmachen. Und weißt du noch was? Es ist das schönste Ei, das ich je gesehen habe.“
„Und dein Muster ist sogar besser als meins!“, staunt Dachs Dietrich.
„Wirklich?“ Runkel blinzelt. Zum ersten Mal seit... na ja, immer, lächelt er. „Danke, es bedeutet mir viel, dass ihr nicht schimpft.“
„Aber du bringst es selbst zurück“, sagt Frosch Frederik streng. „Und beim nächsten Mal fragst du.“
„Abgemacht“, sagt Runkel.
Aber Runkel bekommt Hilfe und alle Tier rollen das Ei zusammen durch den Wald zurück ins Walddorf. Es ist eine lustige Karawane voller Kichern und Geschnatter. Und ein paar Beulen im Ei bleiben auch nicht aus.
Am nächsten Tag thront das riesige Ei mitten auf dem Festplatz. Es ist schief, kunterbunt und irgendwie... perfekt.
„Das schönste Osterei der Welt“, sagt Edda stolz.
Und so wird das Osterfest gefeiert: mit Karottensuppe, Osterliedern, einer Rattenrede, einem rekordverdächtigen Froschsprung und einem großen Riesen-Ei, das daran erinnert:
Manchmal braucht es Mut, um zu fragen.
Manchmal braucht es Herz, um zu vergeben.
Und meistens braucht es ein bisschen Kuddelmuddel, damit etwas richtig Schönes entsteht.
Frohe Ostern!